Konzept für den Umgang mit starken saisonalen Krankheitswellen
Am Beispiel der Corona-Pandemie sollen Massnahmen für den zukünftigen nachhaltigen Umgang mit starken saisonalen Krankheitswellen vorgestellt werden


Immer wieder kam es saisonal zu hohen Auslastungen in den Krankenhäusern. Bei SARS-CoV-2 wurden mit verschiedenen verordneten Massnahmen versucht, einer möglichen Überlastung vorzubeugen. Diese Massnahmen hatten oft einschneidende Freiheitseinschränkungen zur Folge und führten zu massiven Kollateralschäden. Auch war die 2G- Regelung nachweislich rechts- und verfassungswiedrig. Die heutige Situation ist mit jener der letzten zwei Jahre nicht vergleichbar und es bieten sich Ansätze an, welche ohne Freiheitseinschränkungen und mit einem Minimum an Kollateralschäden auskommen und somit nachhaltig ansetzen. Diese Massanhmen sind im folgenden sieben Punkte Konzept beschrieben.

Aktuelle Lage

In Liechtenstein wurden 17'594 Personen positiv auf das SARS-CoV-2 Virus getestet (stand 23.06.2022). Dies endspricht 45% der Bevölkerung. Diese Bevölkerungsgruppe verfügt somit über eine natürliche Immunisierung. 26'425 Personen sind vollständig gegen SARS-CoV-2 geimpft. Dies endspricht 69.3% der Bevölkerung (Stand 23.06.2022). Daraus geht hervor, dass von einer sehr hohen natürlichen und/oder künstlichen Grundimmunisierung in der Bevölkerung ausgegangen werden kann. Somit trifft das Virus/die Viren – wie anfänglich befürchtet – nicht auf eine Population, welche kaum über eine Immunantwort verfügt. Dieser Umstand ist mit der Situation der letzten beiden Jahre nicht vergleichbar und entschärft die Situation massiv.
(Vgl.: o. V.: Bevölkerung. In:
https://www.statistikportal.li/de/themen/bevoelkerung, zugegriffen am 26.06.2022. Vgl.: o. V.: Schwerpunkt Corona. In: https://www.statistikportal.li/de/uebersichten-indikatoren/schwerpunkt-corona, zugeriffen am 26.06.2022. Vgl.: o. V.: Statistik Impfungen. In: https://www.google.com/search?q=impfquote+liechtenstein&oq=impfquote+liechtenstein, zugegriffen am 26.06.2022.)

Sieben- Punkte Konzept

1 Beschaffung solider Daten als Entscheidungsgrundlage

Die Auslastung der Intensivstationen wird als Indikator zur Ergreifung von C-Massnahmen angegeben. Somit ist hierfür eine solide Datenlage mit folgenden Informationen erforderlich:

  • Wie viele Patienten aus Liechtenstein werden im Spital behandelt
  • Wie viele davon auf der Intensivstation
  • Ist die Corona- Erkrankung ursächlich für die Spitaleinweisung, oder andere gesundheitliche Beschwerden.
  • Wie ist der Impfstatus der hospitalisierten Personen.

Wenn Massnahmen auf Basis einer mangelhaften Datenlage ergriffen werden, hat dies fatale Auswirkungen auf die Gesellschaft. Dieses Problem wird im Artikel vom SRF vom 07.01.2022 beschrieben: SRF-Wissenschaftsredaktor Thomas Häusler erklärt, dass mangels genauer Fallanalysen keine abschliessende Bewertung möglich sei. Die Fallzahlen müssten viel genauer analysiert werden, um Schlüsse ziehen zu können. (https://www.srf.ch/news/schweiz/taegliche-corona-spitalzahlen-corona-kranke-in-spitaelern-bilden-bag-zahlen-die-realitaet-ab)
Auch bei den Auswertungen vom Amt für Statistik ist zu lesen, dass ab dem 01.04.2022 keine Daten mehr zu den Hospitalisierungen erfasst werden. (https://www.statistikportal.li/de/uebersichten-indikatoren/schwerpunkt-corona)

2 Prävention

Ausarbeiten von Konzepten und Empfehlungen in Zusammenarbeit mit endsprechenden Fachkräften, wie gezielte Informationen an die Bevölkerung betreffend präventiven Möglichkeiten um Erkrankungen vorzubeugen, bereitzustellen sind.
Gesund leben ist die Grundlage für ein effektives, gesundes Immunsystem. Von den nachfolgenden Aktivitäten und Massnahmen ist aus Studien bekannt, dass sie einen günstigen Effekt auf das Immunsystem haben und so helfen, den Körper gegen Krankheitserreger zu wappnen:

  • Ausgewogene Ernährung
  • Bewegung an der frischen Luft
  • Warm/Kalt-Anwendungen
  • Wasser-Anwendungen
  • Entspannung zu Stressabbau
  • Vermeiden von Giftstoffen
  • Pflanzliche Präparate

(https://www.sprechzimmer.ch/Fokus/Immunsystem_staerken/Allgemeine_Massnahmen/)

3 Frühzeitige medizinische Behandlung

Frühzeitige medizinische Betreuung erkrankter Menschen durch die Hausärzte und Arztpraxen. Beschaffung und gezielter Einsatz zugelassener Medikamente durch die Ärzteschaft. So können bereits im Vorfeld schwere Verläufe und Spitaleinweisungen, sowie unnötiges Leiden vermieden werden.
"In der Schweiz ist bald ein neues Medikament gegen Covid-19 erhältlich. Der Bund hat beim US-Unternehmen Pfizer insgesamt 12'000 Packungen des Medikaments Paxlovid bestellt. Erste Dosen sollen noch im Mai verabreicht werden können. Eine Nachricht, auf die viele gewartet haben."
(https://www.srf.ch/audio/echo-der-zeit/corona-medikament-paxlovid-bald-in-der-schweiz-verfuegbar?partId=12194619)

"Laut Studien kann Paxlovid bei Risikopatienten Hospitalisationen um fast 90 Prozent senken. Wer das antivirale Arzneimittel schluckt, hat eine geringere Wahrscheinlichkeit, im Spital zu landen oder an Covid-19 zu sterben. Bald sollen jedoch auch Hausärzte Paxlovid an Risikopatienten verschreiben können – und bald wird das Risikoprofil vom BAG breiter definiert. Die Verschreibung durch Hausärzte würde die Spitäler entlasten."
(https://www.srf.ch/news/us-praesident-hat-corona-paxlovid-was-kann-das-covid-medikament-von-joe-biden)

"Im Kampf gegen die weltweite Corona-Pandemie rücken neben den Impfungen inzwischen Medikamente zur Behandlung der Krankheit verstärkt in den Blickpunkt. Fünf Medikamente sind nach Angaben der europäischen Arzneimittelbehörde EMA derzeit in der EU speziell für die Behandlung von Covid-19-Erkrankungen zugelassen."
(https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/arzneimittel-markt-medikamente-zur-behandlung-von-covid-19-101.html)

4 Gezielter Schutz von Risikogruppen

Schutzkonzepte sind in Zusammenarbeit mit Fachpersonal auf Basis valider Daten und Erfahrungen (z. B. Influenza-Pandemie 2012) zu erstellen. Mit dem Ziel Risikogruppen auch unter Berücksichtigung ihres sozialen Umfeldes in dem Umfang zu schützen dass Ihre Entscheidungsfreiheit so wenig wie Möglich beeinträchtigt wird. In Alters- und Pflegeheimen sowie Gesundheitseinrichtungen sollten selbst punktuelle Isolationen (Tröpfchen- oder Kontaktisolation) auch unter Berücksichtigung des Alters und Gesundheitszustandes der betroffenen Personen durchgeführt werden. Hygienemassnahmen sind immer auch unter Berücksichtigung der Möglichkeit der Bildung multiresistenter Keime einzusetzen.

Tests sind zu Diagnosezwecken einzusetzen, z. B. wenn Symptome verhäuft auftreten. Das Testen zur Prävention wird bei vielen anderen Erregern auch höhere Inzidenzen bzw. Prävalenzen aufzeigen.

5 Senkung von Ansteckungen im privaten und beruflichen Umfeld

Im Umgang mit besonders gefährdeten Menschen können Empfehlungen abgegeben werden:

  • Treffen im Freien oder gut belüfteten Räumen,
  • Hygieneregeln,
  • Home-Office
  • und es können Schnelltests eingesetzt und in gewisser Zahl gratis zur Verfügung gestellt werden (siehe Schweiz).

(https://www.srf.ch/news/schweiz/coronavirus-selbsttests-fuer-zuhause-ihre-fragen-unsere-antworten)

6 Umgang mit Kindern und Jugendlichen

Kinder und Jugendliche gehören zu den Schutzbefohlenen. Bedauerlicherweise wurde diese Altersgruppe durch die bisherigen Massnahmen stark belastet, was zu massiven psychischen Druck, bis hin zu Suizidgedanken führte. Ab sofort dürfen für Kinder und Jugendliche keinerlei Konsequenzen mehr aus der C-Politik erwachsen. Eine klare Kommunikation in diese Richtung gibt Zuversicht und Rückhalt und vermeidet weiteres psychisches und körperliches Leid und dient zum Schutz unserer Kinder und einer ganzen Generation.
(https://www.volksblatt.li/nachrichten/liechtenstein/Vermischtes/vb/273486/rene-kindli-es-ist-dringend-notig-dass-wir-nach-losungen-suchen)
(https://www.blick.ch/schweiz/anstieg-wegen-corona-pro-juventute-verzeichnet-massiv-mehr-suizid-beratungen-id16988005.html)

7 Gezielter Einsatz von PCR-Tests nur als Hilfsmittel zur Diagnose

Anwendung von PCR-Tests nur durch medizinisches Fachpersonal für Personen mit Symptomen als Hilfsmittel zur Diagnose unter Beachtung der Leitlinien der WHO im Umgang mit PCR-Tests.
Die Leitlinien der WHO Diagnostische Tests für SARS-CoV-2 besagen, dass eine sorgfältige Interpretation schwach positiver Ergebnisse erforderlich ist. Die zum Nachweis des Virus erforderliche Zyklusschwelle (Ct) ist umgekehrt proportional zur Viruslast des Patienten. Wenn die Testergebnisse nicht mit dem klinischen Bild übereinstimmen, sollte eine neue Probe entnommen und mit derselben oder einer anderen NAT-Technologie erneut getestet werden.
(https://www.who.int/news/item/20-01-2021-who-information-notice-for-ivd-users-2020-05)
(https://www.who.int/publications/i/item/diagnostic-testing-for-sars-cov-2)

Gesunheit ist nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen

Das beschriebene Konzept hat gegenüber bisheriger Massnamen den Vorteil, dass alle Menschen gleichbehandelt werden, keine Freiheitseinschränkungen nötig sind und das dieses Konzept immer und ohne Verordnungen zur Anwendung kommen kann. Das Arbeiten mit Empfehlungen bindet die Bürgerinnen und Bürger mit ein und ermöglicht eine individuelle und situationsgerechte Nutzung aller zur Verfügung stehenden Mittel. Zudem ist nicht mit Kollateralschäden zu rechnen, wodurch das Konzept nachhaltig ist und alle Faktoren, nicht nur die Vermeidung der Überlastung vom Gesundheitswesen, gerecht wird. Angestrebt wird eine bessere oder zumindest vergleichbare Entwicklung der epidemiologischen Lage wie in den Nachbarländern. Dass die Anwendung einschneidender Massnahmen nicht mit einer besseren Entwicklung der epidemiologischen Lage einhergeht, zeigt der Ländervergleich. So sind Länder wie Frankreich und Italien trotz weitreichender Massnahmen wie nächtlicher Ausgangssperre, Impfpflicht für das Gesundheitspersonal und wiederholte Lockdowns nicht besser gefahren. Lediglich sind die Kollateralschäden viel einschneidender, was sich z. B. in einer stark angewachsenen Staatsverschuldung und einer massiv geschwächten Wirtschaft zeigt.
(https://www.srf.ch/news/international/coronavirus-grafik-faelle-impfungen-uebersterblichkeit-corona-zahlen-weltweit-2)

Laut WHO "[ist] Gesundheit [.] ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen."
(vgl. Verfassung der Weltgesundheitsorganisation – WHO)

Artikel überarbeitet am 02.08.2022

Konzept für den Umgang mit starken saisonalen Krankheitswellen
Mensch im Mittelpunkt 27 Juni, 2022
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